{"id":34831,"date":"2024-02-15T09:29:00","date_gmt":"2024-02-15T08:29:37","guid":{"rendered":"https:\/\/feedback.info\/schulungsbereich\/schulungsbereich-andrea-2\/"},"modified":"2024-02-15T09:29:00","modified_gmt":"2024-02-15T08:29:37","slug":"schulungsbereich-dennis","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/feedback.info\/en\/schulungsbereich\/schulungsbereich-dennis\/","title":{"rendered":"Schulungsbereich-Dennis"},"content":{"rendered":"

Hans Christian AndersenS\u00e4mmtliche M\u00e4rchen, 1862\t\t<\/p>\n

Die Prinzessin auf der Erbse<\/h1>\n

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Es war einmal ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten; aber es sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Da reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden, aber \u00fcberall war etwas im Wege. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nicht herausbringen. Immer war etwas, was nicht so ganz in der Ordnung war. Da kam er denn wieder nach Hause und war ganz traurig, denn er wollte doch so gern eine wirkliche Prinzessin haben.
Eines Abends zog ein schreckliches Gewitter auf; es blitzte und donnerte, der Regen str\u00f6mte herunter, es war ganz entsetzlich! Da klopfte es an das Stadtthor, und der alte K\u00f6nig ging hin, um aufzumachen.
Es war eine Prinzessin, die drau\u00dfen vor dem Tore stand. Aber, o Gott! wie sah die von dem Regen und dem b\u00f6sen Wetter aus! Das Wasser lief ihr von den Haaren und Kleidern herunter; es lief in die Schn\u00e4bel der Schuhe hinein und an den Hacken wieder heraus. Und doch sagte sie, da\u00df sie eine wirkliche Prinzessin sei.
„Ja, das werden wir schon erfahren!“ dachte die alte K\u00f6nigin. Aber sie sagte nichts, ging in die Schlafkammer hinein, nahm alle Betten ab und legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle; darauf nahm sie zwanzig Matratzen und legte sie auf die Erbse, und dann noch zwanzig Eiderdunen-Betten oben auf die Matratzen.
Da mu\u00dfte nun die Prinzessin die ganze Nacht liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen habe.
„O, erschrecklich schlecht!“ sagte die Prinzessin. „Ich habe meine Augen fast die ganze Nacht nicht geschlossen! Gott wei\u00df, was da im Bette gewesen ist! Ich habe auf etwas Hartem gelegen, soda\u00df ich ganz braun und blau \u00fcber meinen ganzen K\u00f6rper bin! Es ist ganz entsetzlich!“
Nun sahen sie ein, da\u00df es eine wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig Matratzen und die zwanzig Eiderdunen-Betten hindurch die Erbse versp\u00fcrt hatte. So empfindlich konnte Niemand sein, als eine wirkliche Prinzessin.
Da nahm der Prinz sie zur Frau, denn nun wu\u00dfte er, da\u00df er eine wirkliche Prinzessin besitze; und die Erbse kam auf die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen ist, wenn Niemand sie gestohlen hat.
Sieh, das war eine wahre Geschichte.<\/strong><\/em><\/p>\n

Hans Christian Andersen (1805-1875)<\/p>\n

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